Vorläufiges zu einer Revision der Gattungen Isophrictis Meyr. und Pyncostola Meyr. (Lepidoptera, Gelechiidae)
Povolný D.
Acta Entomologica Musei Nationalis Pragae 41: 133-158, 1983
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Abstract: Es wird die taxonomische Stellung der Gattung Isophrictis Meyr. besprochen und
festgestellt, dass diese Gattung zusammen mit den übrigen gelechioiden
Gattungen aus dieser Verwandtschaft, die im männlichen Geschlecht eine Tendenz
zur weitgehenden Redruzierung des 10. Abdorninalsegmentes und somit des Uncus
und der Gnathos aufweisen, sowie durch andere Merlkmale (Piskunov, 1975;
Povolný, 1979) gekennzeichnet sind, aus phylogenetischen Gründen und
Erwagungen auch formell taxonomisch den anderen Gelechiidae gegenübergestellt
werden sollten. Die Frage, zu welcher der Unterfamilien dieser Familie, also
etwa zu den Aristoteliinae oder Geleehiinae diese Gattungen bisher gestellt
wurden, erübrigt sich aus zwei Gründen: 1. Diese Unterteilung war bisher
mangehalft stabilisiert und deswegen nur von manchen Autoren anerkannt. 2. Sie
widerspiegelt ungenügend das bisher entscheidende Merkmal, auf dem die
Untergliederung dieser Familie künftig gegründet werden muss: den Genitalbau.
Welchen taxonomischen Status der von Piskunov (1975) aufgestellten Ttribus
Metzneriini (oder der von Povolný, 1979 unabhängig beschriebenen Tribus
Isophrictini, die im Wesentlichen konform sind) künftig zugeschrieben werden
soll, sowie die Frage, welche weitere Gattungen der Gelechiidae hierher
zuzuorden sind, bleibt eine Frage der weiteren Forschung. Es handelt sich aber
jedenfalls um eine weitgehende Synapomorphie, die einfach nicht ignoriert werden
kann, wie es etwa Sattler (1979) z. T. unter Anwendung von nicht entsprechenden
Argumenten (Aristoteliinae haben Uncus und Gnathos, sodass die Synonymisierung
der Metzneriini-Isophrictini mit den Aristoteliinae faktologisch unrichtig und
auch unmöglich ist) versuchte. Die von Karsholt & Schmidt Nielsen (1978)
angewandten Genitalrnerkmale zur Unterschiedung der Arten Isophrictis striadella
und I. anthemidella konnten als sehr nützlich bestätigt werden. Dabei stellte
sich heraus, dass Isophrictis corsicella Amsel, 1936 mit I. anthemidella
(Wocke, 1871) artidentisch ist, dass. aber die als ssp. magna Amsel, 1935 [von
Isophrictis striadella (Den. & Schiff.)] beschriebene Fomn eine gute Art
darstellt, die mit Isophrictis anthemidella (Wck.) verwandt ist. Isophrictis
invisella (Constatnt, 1884) erwies sich als artidentisch mit Isophrictis
lineatella (Zeller, 1850). Isophrictis meridionella (Herrich Schäffer, 1855)
konnte auch für Dalmatien und Tunesien nachgewiesen werden. Die von Piskunov
(1975) beschriebene Paltodora impella synonymisierte dieser Autor inzwischen
mi1t Paltodora simplicella (Lienig & Zeller). Von Pyncostola bohemiella
(Nickerl, 1864) konnte nach der Serie von syntypischen Faltern der Lectotypus
festgestellt werden. Die Art wurde inzwischen auch für die Schwarzmeerki1ste
Bulgariens nachgewiesen (bisher von Prag, Sarepta, Kroatien und Spanien
bekannt). Nach wie vor ungeklärt bleibt die spanische Art „Isophrictis“
impugnata Gozmány, 1957. Es konnte allerdings geklart werden, dass es sich im
keine Isophrictis-Art handelt, wobei die künftige generische Abtrennung in
Frage kommt, und somit die Erweiterung der bestehenden Tribus
Metzneriini-Isophrietini um eine weitere Gattung. Zum Schluss sei noch
hinzugefügt, dass – wie den Abbildungen von Gates Clarke (1969), p. 497 zu
entnehmen ist, die Arten epichorda Meyrick, 1918 [Exot. Microl., 2:116) und
fuscata Meyrick, 1918 [ibidem] keine Trichembola Meyrick, 1918 – Arten
darstellen, sondern als Isophrictis epichorda Meyrick, 1918 comb. n.,
Isophrictis fuscata Meyrick, 1918 comb. n. und Isophrictis fuscata Meyrick,
1918, comb. n. aufge-fasst werden müssen.
Key words: Lepitoptera, Gelechiidae, new synonym, new combination,